Veranstaltung der Regionalgruppe München
Hansjörg Wagner, geboren in Berlin, lebte seit 1951 in München und hat dort von 1994 bis zu seinem Tod 2013 in diesem Haus gewohnt und gearbeitet. Die Gemälde Hansjörg Wagners verstören und betören. Sie sind ästhetisch in den Farben, in den Sujets, zeugen von warmherziger Welt- und Menschenkenntnis, erfreuen. Und subtil verstören sie dann doch, auf den zweiten Blick, durch den Blick dahinter, eine kleine Geste, eine Leere, ein Herbstlaub. Dadurch erreichen die Bilder bei äußerlicher Schönheit eine Mehrdimensionalität und Tiefe, werden lebendige Begleiter in unserem schnelllebigen visuell strapazierten Dasein.
In Plastiken und Skulpturen hat sich Hansjörg Wagner Tieren gewidmet. Hansjörg Wagner beobachtet genau, bildet ab, erhebt sich dabei nicht über das Objekt, sondern formt als "respiciens", als Zurückschauender, mit "Respekt", stellt das Tier dar als Subjekt, soweit sich ein Mensch einfühlen kann. Der Betrachter erfährt etwas über sich selbst als Subjekt und Objekt durch Distanz.
Packend sind die Literaturillustrationen Hansjörg Wagners: Hans Christian Andersen ("Die Schneeköngin"), Wilhelm Hauff ("Der junge Engländer oder Der Affe als Mensch"), Leo Tolstoi ("Wieviel Erde braucht der Mensch?"), Fjodor Dostojewski ("Schuld und Sühne"), Nikolai Gogol ("Der Mantel"), Charles Dickens ("Ein Weihnachtslied in Prosa"), Heinrich von Kleist ("Anekdote aus dem letzten preußischen Kriege").
Wir dürfen einen Blick in das Atelier werfen, die ausgestellten Gemälde und Skulpturen ansehen und beispielhaft zu einigen der Literaturillustrationen die Texte hören. Wir planen eine Dauer von 90 Minuten ein. Die genaue Adresse werden wir den Teilnehmern per E-Mail mitteilen.
Weitere Informationen und Anmeldung im Forum Studienstiftung